Die Plattform Hilf-Jetzt koordiniert Hilfsgruppen, die sich in der Corona-Zeit gebildet haben, und ermöglicht eine einfache Kontaktaufnahme. Mehr als 100’000 Helferinnen und Helfer seien in diesen Gruppen organisiert, schätzt die Organisation hinter der Plattform. Und ihre Hilfe werde immer mehr in Anspruch genommen.
Wohl kaum je zuvor haben sich in der Schweiz so viele Menschen innert so kurzer Zeit vernetzt und organisiert wie nach dem Ausbruch der Corona-Krise. Nachdem der Bundesrat verkündet hatte, dass das Haus oder die Wohnung am besten nicht mehr verlassen werden sollte – ganz besonders nicht von Angehörigen der sogenannten Risikogruppe – wurden sogleich im ganzen Land unzählige Hilfsgruppen gegründet.
Wer zu Hause bleiben sollte, kann sie um Unterstützung bitten – etwa beim Einkauf von Lebensmitteln oder Medikamenten. Auch Kinderbetreuung wird von vielen Gruppen angeboten.
Wie funktioniert Hilf-Jetzt?

Ermöglicht wurde dieses flächendeckende Hilfsangebot unter anderem von der Plattform Hilf-Jetzt. Dort können sich Hilfsgruppen eintragen und erscheinen dann auf einer Karte der Schweiz. So lässt sich die das in der Nähe liegende Hilfsprojekt einfach finden und kontaktieren – von Hilfebietenden und -suchenden. «Fünf Tage, nachdem die Plattform lanciert wurde, haben sich bereits mehr als 500 Gruppen darauf registriert», sagt Alessandro Iacono, Sprecher von Hilf-Jetzt. Er gehe davon aus, dass in diesen Gruppen mehr als 100’000 Leute organisiert seien, die der Risikogruppe ihre Hilfe anbieten.
Unkomplizierte Hilfe: Flyer zum Ausdrucken
Der Austausch innerhalb dieser Gruppen findet fast ausschliesslich digital statt, und auch die Plattform selbst ist ein rein digitales Projekt. Viele ältere Personen, die ja besonders angesprochen werden sollen, können damit schlecht erreicht werden. Deshalb ist auf der Website von Hilf-Jetzt auch ein Flyer aufgeschaltet, der ausgedruckt, mit einer Telefonnummer versehen und in der Nachbarschaft verteilt werden kann. Auch in der Stadt Zürich finden sich viele dieser Flyer, die es auch weniger digital-affinen Personen erlauben, unkompliziert um Hilfe zu bitten.
«Zurzeit gibt es immer noch deutlich mehr Personen, die Hilfe anbieten, als solche, die sie tatsächlich in Anspruch nehmen», sagt Alessandro Iacono. «Aber wir verzeichnen eine konstante Zunahme an Hilfsanfragen.». In den meisten Fälle gehe es darum, dass jemand den Einkauf im Supermarkt oder den Gang in die Apotheke übernehme, sagt der Sprecher weiter. Er geht davon aus, dass die Anzahl Anfragen auch in Zukunft noch deutlich zunehmen wird.
Alles über das Projekt Hilf-Jetzt erfahren Sie hier.