vom Pfarrer Patrick Schwarzenbach Kirchenkreis vier fünf
Ruhe und Versenkung klappt auch Zuhause – einfach anders. Nun hätten wir endlich Ruhe.
Nun könnten wir endlich Sitzen, Meditieren, Beten – aber irgendwie will es nicht so recht klappen.Wieso kehrt die Ruhe nicht auch bei mir ein, die sich doch überall eingeschlichen hat? Eigentlich wüssten wir ja wie. Einen guten Ort finden, Sitzen oder Knien, zuerst den eigenen Körper wahrnehmen und dann mit Hilfe des Atems in die Tiefe gleiten.
Ausatmen – Einatmen – Ausatmen …
Doch da will die Welt die ganze Zeit etwas: Einkaufen für die ältere Nachbarin, Homeoffice, Kinder im Homeoffice, Telefon und Lärm und schon wieder die Kinder im Homeoffice. Wie schön wäre in diesen Zeiten mit weniger Ausgang auch ein verrammelter Eingang.
Nur wäre dies leider kein Gebet mehr – denn die Welt, die uns immer wieder aus der Stille zieht, ruft mit der Stimme des Göttlichen. Denn im Bettler, der nach einem Süppchen begehrt, spricht das Heilige direkter mit uns als in jeder Versenkung, so wusste es bereits der Mystiker Meister Eckhart.
Hören ist nämlich auch beten – einfach mit offenen Ohren.